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Der Pavillon des Museum of Contemporary Art (MoCA) in Shanghai hat mit der Ausstellung "Mirror of Nature" seine Türen für das Publikum geöffnet. Nachfolgend finden Sie die übersetzten Berichte internationaler Medien über die Ausstellung.
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Begegnung mit der Kunst an der Strassenecke: "Mirror of Nature" präsentiert Technologie, Kunst und Biodiversität
Am 15. Dezember wurde im Pavillon des MoCA Shanghai an der West Nanjing Road eine immersive Ausstellung über Technologie, Kunst und Artenvielfalt eröffnet. Die Ausstellung entstand aus dem Projekt "Triggered by Motion", welches unter der Leitung der Universität Zürich das Erforschen von Wildtieren zum Ziel hat. Die gesammelten Daten werden mit den neuesten Methoden künstlicher Intelligenzen als Kunstmedium der Öffentlichkeit präsentiert, um damit die Aufmerksamkeit auf die Artenvielfalt zu lenken und eine Diskussion zu entfachen.
Die immersive Ausstellung "Mirror of Nature: Biodiversity through the Lens of Technology and Art", die gemeinsam von Swissnex in China, der Universität Zürich und dem Museum of Contemporary Art (MOCA), Shanghai, organisiert wurde, hatte am 15. Dezember im Pavillon des MOCA offizielle Eröffnung. Der Art Pavillon liegt an der belebten Nanjing West Road, wie ein Schaufenster an der Strasse, wo Fußgänger*innen und Betrachter*innen auf kleinem Raum eine riesige Welt entdecken können, und wo sie sich ohne Umweg auf eine zufällige Begegnung mit der Kunst an der Ecke einlassen können.
Die Ausstellung "Mirror of Nature" geht auf das von der Universität Zürich geleitete Projekt "Triggered by Motion" zurück, bei dem 21 Infrarotkameras zur Erforschung und Aufzeichnung von Biodiviersitätsräumen in 14 Ländern auf der Welt eingesetzt wurden. Die enorme Menge an Bilddaten werden für die Forschung mit Hilfe von Technologien künstlicher Intelligenzen klassifiziert und eingehend analysiert. Diese tiefgreifende Analyse der riesigen Bilddaten hilft den Forschenden, den Überlebensstatus lokaler Wildtierarten und die Entwicklung ihrer Lebensräume zu verstehen. Seit 2022 wurde das "Triggered by Motion"-Projekt zur Erforschung von Biodiversitätsräumen in Zürich, Seoul, Zernez, Bangalore und anderen Städten ausgestellt.
In diesem Jahr haben sich Swissnex in China und die Fachstelle für Kunst und Wissenschaften der Universität Zürich zusammengetan, um dieses transdisziplinäre Wissenschafts- und Kunstprojekt der chinesischen Öffentlichkeit vorzustellen. Sie haben Kuratierende aus China und der Schweiz eingeladen, die Ausstellung gemeinsam zu gestalten. Mit Hilfe der einzigartigen Perspektiven und künstlerischen Ausdrucksformen von chinesischen und europäischen Künstler*innen bietet die Ausstellung dem regionalen Publikum ein eindringliches Erlebnis und weckt Neugier, auch außerhalb der Ausstellung Biodiversität weiter zu erforschen. Über die Ausstellung hinaus wird die Diskussion über die biologische Vielfalt fortgesetzt und eine Plattform des Dialogs zwischen chinesischen und schweizerischen Ökolog*innen, Wildtierforscher*innen, Künstler*innen, Kurator*innen und weiteren Gruppen geschaffen.
Die Ausstellung wurde von Dr. Katharina Weikl, Leiterin der Fachstelle für Kunst und Wissenschaft an der Universität Zürich, in Zusammenarbeit mit Forschenden des Geographischen Instituts und des Instituts für Evolutionsbiologie und Umweltstudien der Universität Zürich konzipiert. Sie beinhaltet neben anderen das gleichnamige Werk “Mirror of Nature”, wobei es sich um einen sorgfältig bearbeiteten 20-minütigen Film handelt. Auf den Bildern sind Tieren aus 21 verschiedenen Biodiversitäts-Hotspots rund um den Globus zu sehen, welche die hautnahen und persönlichen Beobachtungen von Ökolog*innen in der Tierwelt aufzeigen. Der Film wird durch Illustrationen und Animationen von ausgestorbenen Pflanzen und Tieren in wechselnden Tag- und Nachtszenen erweitert. Diese Zeichnungen erscheinen wie Geister zwischen den Film-Aufnahmen und erinnern die Besucher*innen in der Stille am Übergang zwischen Realität und Fiktion an die Dringlichkeit der Erhaltung der Artenvielfalt. Die Videodaten des Werks wurden zunächst für die wissenschaftliche Untersuchung des Verhaltens und der Kommunikation von Wildtieren verwendet. "Durch die Verwendung von Kameras mit Bewegungssensoren können Wildtiere beobachtet werden, ohne sie zu stören oder in ihrem Verhalten zu beeinflussen." Katharina Weikl sagt: "Klimawandel und Lebensraumverlust sind allgegenwärtige Bedrohungen für Wildtiere. Während die Ernsthaftigkeit dieser Themen unbestreitbar ist, zeigt das visuelle Forschungsmaterial eine überraschend direkte Poesie, die dem Betrachter eine zufällige Begegnung mit den schwer fassbaren Arten ermöglicht."
Die Videoinstallation "Mirror of Nature" zeigt das Projekt auch in China in Aktion. Mit der Unterstützung von Dr. Bicheng Li vom Naturhistorischen Museum Shanghai hat eine Infrarotkamera im Tianma Mountain Forest Park in Songjiang, Shanghai, das Überleben von mehr als 20 Arten am Rande der Stadt aufgezeichnet und damit zu lokalen Erfassung der Tierwelt und zur Vermittlung der wissenschaftlichen Daten beigetragen. "Shanghai ist eigentlich ein stark urbanisierter Ort, aber es gibt auch eine Menge Wildtiere um uns herum". Dr. Li Bicheng erklärte, dass die Daten für diesen Spot von April 2020 bis April 2021 gesammelt wurden, wobei alles aufgezeichnet wurde, was das ganze Jahr über vor der Kamera geschah. Zu den mehr als 20 aufgezeichneten Arten gehören in der Region Shanghai häufige Vögel wie Elster und Würger sowie national geschützte Tiere der zweiten Trophiestufe wie der Marderhund. "Durch diese Linse können wir sehen, dass die Menschen in der Stadt nicht weit von der natürlichen Ökologie entfernt sind und dass viele Wildtiere tatsächlich still in unserer Nähe lauern."
Neben der Videoarbeit zeigt die Installation "Natural Images Massage", eine Zusammenarbeit zwischen dem chinesischen Kurator Han Bo und Forscher*innen des Geographischen Instituts der Universität Zürich, ein Massagebett, von dem man aus auf die Evolution der Natur innerhalb von Satellitenbildern "hinunterblicken" kann. Der "Blick nach unten" regt den*die Betrachter*in dazu an, über die Auswirkungen des menschlichen Verhaltens auf das Ökosystem nachzudenken. "Mit dieser zum Nachdenken anregenden Videoinstallation haben wir die Schnittstelle zwischen Umweltbewusstsein und Kunst realisiert", so Han Bo. Das vollständig aus kostenlosen Satellitendaten zusammengestellte Video kann von der betrachtenden Person auf einer Massageliege angesehen werden und lässt einen in eine faszinierende Reise durch Zeit und Raum eintauchen. Das Zeitraffervideo zeigt die dynamischen Veränderungen auf unserem Planeten: die nackte Realität des Tagebaus, den trostlosen Rückzug der Gletscher und das atemberaubende Ausmaß der Abholzung und Urbanisierung. "Diese fesselnde Erkundung erinnert uns eindringlich an unsere gemeinsame Verantwortung, die Schönheit unseres Planeten zu schätzen und zu bewahren, und regt die Zuschauer dazu an, über die ökologischen Auswirkungen des menschlichen Verhaltens nachzudenken."
Die Videoarbeit "Wiping out" der Schweizer Künstlerin Karoline Schreiber und die Filzarbeit "Xianqiu" der chinesischen Designerin Zhu Yunyan befassen sich beide mit bedrohten und ausgestorbenen Tierarten. Mit unterschiedlichen künstlerischen Methoden erwecken sie diese Tiere vor den Augen des Publikums wieder zum Leben und blicken mit einem besonderen Ausdruck von Emotionen auf die raren Wesen zurück, die einst auf der Erde lebten. Die fortlaufende Videoarbeit "Wiping out" ist an der Wand entlang der Straßenseite des Ausstellungsraums angebracht, in unmittelbarer Nähe der belebten Nanjing West Road. Auf dem Bildschirm zeichnet die Künstlerin einige ausgestorbene Tierarten mit einem Besen und radiert sie dann wieder aus. Die Bilder zeigen einen Sinn für Bewegung, ein Gefühl für die Endlosigkeit der Arten und ihre Auslöschung. Es bleiben Passant*innen stehen, um zu schauen und nachzudenken. Die Künstlerin Karoline Schreiber erklärt ihre Motivation: "Es gibt viele Tiere am Rande des Aussterbens, viele Arten existieren nicht mehr. Sie wurden vom Menschen ausgerottet. Ich bin ein Mensch und deshalb bin ich, auch wenn ich es nicht will, durch mein Verhalten leider mitverantwortlich. Als Künstlerin und Malerin interessiere ich mich für dieses stille Verschwinden." Die Filzarbeit “Xianqiu” der chinesischen Designerin Zhu Yunyan ist eine Serie von 10 cm großen Filzstücken mit den Fellmustern von 16 ausgestorbenen Tierarten, die mit ihren weichen, warmen, fühlbaren Strukturen daran erinnern, dass auch sie einst Teil der Erde waren.
"Die Ausstellung ist zwar klein, aber sehr interessant und sehr spannend. Sie basiert zunächst auf wissenschaftlicher Forschung, auf der Zusammenarbeit von Wissenschaftlern auf globaler Ebene, und nachdem die wissenschaftliche Forschung Ergebnisse hervorgebracht hat, werden diese Daten durch KI verarbeitet und der Öffentlichkeit im Medium der Kunst vermittelt.” sagte Kurator Han Bo. Der Kurator sagt auch, dass "Mirror of Nature: Biodiversity through the lens of technology and art" als aufregender Crossover zwischen Kunst und Wissenschaft die vielfältigen Wege erforscht, wie wissenschaftliche Forschungsergebnisse durch das Medium Kunst effektiv an die Öffentlichkeit vermittelt werden können, und dass er sich darauf freut, eine breitere und sinnvollere Diskussion und Zusammenarbeit zwischen Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft aufzubauen.
Die Ausstellung wird bis zum 15. Januar 2024 zu sehen sein.
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