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Es gibt Dinge, die kann man nicht kaufen: Plätze an öffentlichen Schulen etwa oder Zugang zu sozial gefördertem Wohnraum. Solchen «Märkten ohne Geld» hat Timo Mennle seine Dissertation am Institut für Informatik gewidmet. Er ging der Frage nach, wie sich Güter auf solchen Märkten sinnvoll verteilen lassen, wenn Geld aus moralischen oder ethischen Gründen keine Rolle spielen darf.
Wenn beispielsweise in einer Stadt 1000 angehende Gymnasiasten auf zehn Gymnasien verteilt werden müssen, widerspricht es unsere moralischen Vorstellungen, dass Eltern mit genügend Geld den jeweiligen Wunschplatz für ihren Sohn oder ihre Tochter kaufen können. Städte und Gemeinden setzen deshalb unterschiedliche Vergabeverfahren ein, um die Präferenzen der Eltern zu ermitteln und die Plätze zu verteilen.
Je nach Verfahren besteht allerdings die Gefahr, dass einige Teilnehmer sich durch unwahre Angaben einen Vorteil verschaffen können – etwa indem sie ihre Wertschätzung für ihre zweite Wahl übertreiben. «Die große Herausforderung von «Märkten ohne Geld» besteht in der mathematisch beweisbaren Tatsache, dass es kein Vergabeverfahren gibt, welches hohe ökonomische Effizienz und Fairness sicherstellen und gleichzeitig verhindern kann, dass sich Teilnehmer durch unwahre Angaben einen Vorteil verschaffen können», sagt Timo Mennle.
In seiner Dissertation hat er diesen Zielkonflikt untersucht und einen Indikator entwickelt, mit dem sich beschreiben lässt, wie verwundbar unterschiedliche Vergabeverfahren gegenüber strategischen Lügen durch Teilnehmer sind. Darüber hinaus hat Mennle in seiner Arbeit aufgezeigt, wie sich die Regeln in «Märkten ohne Geld» in Zukunft so umbauen lassen, dass mehr Teilnehmer die Güter bekommen, die sie wirklich wollen.
Mehr Informationen zu Timo Mennle finden Sie hier.